Deutschmatura Quellensammlung
  P - Pensionsdilemma
 
Bereich Politik

Das Pensionsdilemma - Chancen, Gefahren in Politik und Wirtschaft

Das Pensionsdilemma – Chancen, Gefahren in Politik und Wirtschaft

 

Dilemma:            Wahl zwischen zwei [gleich unangenehmen] Dingen; Zwangslage, -entscheidung

Chance:              1. günstige Gelegenheit; Möglichkeit, etwas Bestimmtes zu erreichen.

                                    2. Aussicht auf Erfolg

Abfertigung NEU:     gültig ab 01.01.2003 (neue Dienstverhältnisse)

 

Immer wieder behauptete Unwahrheiten werden nicht zu Wahrheiten,

sondern was schlimmer ist, zu Gewohnheiten.

                                                                                                                                    (Oliver Hassencamp, dt. Schriftsteller, 1921-1988)

 

Die Zukunft kann man am besten voraussagen, indem man sie selbst gestaltet.

                                                                                                                                                                                         (Alan Kay)


Generationenvertrag / Umlageverfahren

Die staatlichen Renten werden in Österreich aus dem Umlageverfahren finanziert. Die Erwerbstätigen bezahlen Pensionsbeiträge die zur Finanzierung der Renten der derzeitigen Pensionisten verwendet werden. Eine Generation sorgt somit für die nächste und wird von den nachfolgenden Generationen selbst im Alter erhalten.




Steigende Lebenserwartung

Erfreulicherweise steigt unsere Lebenserwartung stetig. 2030 wird die Restlebenserwartung mit 60 Jahren bei Männern mit 23,5 und bei Frauen mit 28 Jahren liegen. Die durchschnittliche Lebenserwartung betrug 1970 70 Jahre, 2050 wird sie bei 83 Jahre für Männer und 88 Jahre für Frauen liegen. Laut medizinischen Berechnungen beträgt die Lebenserwartung eines 2005 geborenen Jungen 98 Jahre, die eines Mädchens 102 Jahre. Der Anteil der älteren Menschen nimmt somit zu.




Sinkende Geburtenrate

Die Geburtenrate sinkt weiter. 1963 kamen noch 135.000 Kinder zur Welt. 2030 werden es nur noch rund 71.000 sein. Österreichs Bevölkerung wird schrumpfen.

 

Österreich altert

Weniger Geburten und steigende Lebenserwartung führt zu einer demografischen Verschiebung in Österreich. Der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung sinkt, jener der Älteren steigt. Der Bevölkerungsanteil der unter 15jährigen wird 2050 nur mehr bei knapp über 12 % betragen. Nur noch rund 990.000 Österreicher werden 2050 zwischen 18 und 29 Jahre sein. Rund 3 Millionen Österreicher werden 2050 über 60 Jahre sein und es wird dann um 226 % mehr über 80-jährige geben als derzeit.

 



*Längere Ausbildungszeiten

* Steigende Anzahl der Studierenden

* Trend zum Single-Dasein

* Höhere Scheidungsraten


Steigender Bundeszuschuss

Die Pensionsbeiträge der Erwerbstätigen allein reichen bereits derzeit nicht aus um die Pensionen zu finanzieren. Der Staat schießt derzeit rund 25 % zu den Pensionsleistungen bzw. über EUR 12 Milliarden zu. Österreich wendet über 47 % seiner gesamten Sozialaufwendungen für die Alters- und Hinterbliebenenversorgung auf.


 

Die 3 Säulen der Pensionsvorsorge

1. staatlich

2. betrieblich

3. privat


Die Folgen

 

Wenn die Geburtenrate sinkt, sinkt auch der Anteil Erwerbstätiger.

 

Wenn die Österreicher immer älter werden steigt die Zahl der Pensionisten und die Pensionsbezugsdauer.

 

Immer weniger Erwerbstätige müssen eine größere Zahl an Pensionsempfängern finanzieren.

 

Die Erwerbstätigen müssten mehr Beiträge zahlen, der Bundeszuschuss würde sich weiter drastisch erhöhen.

 

Ein ungebremster Bundeszuschuss ist wegen der Einhaltung der EU-Budgetvorgaben nicht möglich.

 

Die Konsequenz

 

Die derzeitigen Pensionsbestimmungen sind künftig nicht mehr finanzierbar.

 

Pensionsreformen sind nicht nur in Österreich sondern in ganz Europa notwendig.

 

Reform bedeutet in jedem Fall eine finanzielle Verschlechterung der staatlichen Leistungen.

 

Die Pensionslücke zwischen aktiven Erwerbseinkommen und staatlicher Rente wird größer.

 

Wer sich in seiner Pension einen gewissen Lebensstandard sichern will, muss zusätzlich auch privat vorsorgen.


Starke Kürzung durch Pensionsreformen

Die Pensionsreformen 2003 und 2004 waren die ersten Schritte, die künftig noch höheren staatlichen Pensionskosten zu verringern und das System finanzierbar zu halten. Der Pensionsprozentsatz von 2 % pro Versicherungsjahr wird bis 2009 auf 1,78 % reduziert. So hat man künftig nach 40 Versicherungsjahren nicht mehr wie jetzt einen Pensionsanspruch von 80 %, sondern nun noch von 71,2 % erreicht. Die Höchstpension von 80 % kann daher künftig erst mit 45 Versicherungsjahren erreicht werden. Noch weiter reduziert sich die staatliche Leistung durch die Anhebung des Berechnungszeitraumes von den bisher besten 15 Jahre auf die besten 40 Versicherungsjahre (bis 2028 jährliche Anhebung um 1 Jahr). Dies bedeutet, dass sich in der Pensionsberechnung auch jene Zeiten auswirken, in denen man weniger verdient hat. Wer vor dem Regelpensionsalter in die Rente geht, erhält zudem 4,2 % weniger Pension pro Jahr früheren Rentenantritts. In Summe kann mit einer Kürzung der staatlichen Leistungen von 10 % bis über 40 % (für alle unter 35-jährigen werden diese Änderungen voll zum Tragen kommen) gegenüber den Bestimmungen vor den Reformen gerechnet werden.

 
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